Unter der Leitung von Vico Köhler, dem Verantwortlichen für Gesundheitssport im Deutschen Karate Verband sowie dem Jugend- und Schulsportreferent, fand auch in diesem Jahr die Ausbildung zum/zur Gesundheitstrainer*in mit dem Schwerpunkt Haltung und Bewegung im thüringischen Meuselwitz statt. Am Anfang stand das Ausbildungswochenende vom 31.05.2024 bis 01.06.2024, wo den Teilnehmern*innen viel Wissen sowohl theoretisch als auch praktisch vermittelt wurde.
Nachdem alle Teilnehmer*innen aus Thüringen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg am Freitag angereist waren, ging es mit dem Theorieteil los. Hierbei wurde zunächst ausführlich vermittelt, was unter Gesundheitssport mit all seinen verschiedenen Facetten zu verstehen ist und was die Unterschiede zum „normalen Training“ sind. Zudem erklärte Vico, welche Vorteile wir als Gesundheitstrainer*innen bzw. der Verein mit dem Qualitätssiegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“ und dem dazugehörigen Programm „Budomotion“ haben. Nach einer kleinen Stärkung, welche von Vico persönlich zubereitet wurde, ging es dann bis in die späten Abendstunden fleißig weiter.
Der Samstagmorgen startete dann zunächst mit weiteren Theoriestunden, bevor es nach dem Mittagessen in die Sporthalle ging. Hierbei wurden den Teilnehmern*innen durch Vico anhand von vielen Beispielen die unterschiedlichen Trainingsmethoden erläutert. Alle hatten hierbei viel Spaß und für den ein oder anderen war es auch eine kleine Herausforderung, manche Übungen selbst durchzuführen. Es gab viele Anregungen, um das Training abwechslungsreich mit oder ohne Hilfsmittel (u. a. Terrabänder, Balancepads u. v. m.) zu gestalten. Am Abend kehrten alle nochmal auf die Schulbank zurück.
Auch der Sonntag war dann wieder mit viel Wissensvermittlung gefüllt, was für einige mit guten und teilweise notwendigen Auffrischungen aus ihren vorherigen Trainerausbildungen in den Landesverbänden verbunden war.
Vico Köhler gestaltete die gesamte Ausbildung sehr abwechslungsreich und mit einer hohen fachlichen Kompetenz. Alle Teilnehmer*innen waren sich am späten Sonntagnachmittag einig, dass es ein gelungenes Wochenende war und sich alle gut vorbereitet auf das Prüfungswochenende Anfang August fühlen.
Am 01.08.2024 war es nun endlich soweit, die zukünftigen Gesundheitstrainer*innen des Deutschen Karate Verbandes trafen sich erneut in Meuselwitz. Alle hatten in den vergangenen Wochen fleißig gelernt und ihre Hausarbeiten erstellt. Noch am Abend fiel der Startschuss für die schriftliche Prüfung. Der Samstag stand dann, nachdem alle ihre Prüfung erfolgreich bestanden hatten, ganz im Zeichen der Vermittlung des vorgeschriebenen Trainingsprogramms sowie der Einführung in die Onlineplattform des DOSB sowie die Abrechnungen mit den Krankenkassen.
Mit der abgeschlossen Prüfung können die Vereine und Trainer*innen nun die Lizenz in diesem Bereich vorweisen. Sie tragen damit den Gesundheitssport in die Landesverbände und Vereine und werden damit neben der sportlichen auch der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. Im September und November 2024 werden noch zwei weitere Ausbildungen durch den DKV angeboten, welche man nur empfehlen kann.
Wir möchten uns bei Vico Köhler für zwei sehr abwechslungsreiche und mit viel neuem Wissen gefüllte Wochenenden bedanken.
Die europäische Delegation unter Leitung des Shibu-Chō (Sektionsleiter) von Europa, Frank Pelny Sensei, umfasste dieses Jahr 21 Sportler aus Deutschland und Russland. Mit dabei: Acht Thüringer sind aus Karatevereinen in Jena, Ilmenau, Erfurt und Nordhausen.
Vom 27. Juli – 7. August 2024 absolvierten sie auf Okinawa ein straffes Programm. Schließlich gab es einige Höhepunkte:
• Die Präsidentschaft in unserem Verband „Ryūkyū Kobudō Tesshinkan Kyō Kai“ war von Tamayose Hidemi Sensei (10. DAN) auf seinen Sohn Tamayose Tetsushi Kaichō übergegangen.
• Tamayose Hidemi Sensei ist nun künftig der „Berater des Präsidenten“.
• Unser Meister Tamayose Hidemi Sensei wurde 75 Jahre alt.
• Tamayose Hidemi Sensei feierte 50 Jahre Kobudô-Training.
• Frank Pelny Sensei begeht sein 50-jähriges Kampfsport-Jubiläum.
• Vom 4. – 5. August fand auch wieder ein World Tournament des „Okinawa Ken Kobudô Renmei statt.
Die An- und Abreisen nach Okinawa verliefen dieses Jahr etwas holprig: Flugverspätungen, verpasste Anschlussflüge, Startverzögerungen wegen Schlechtwetterfronten und spannende Einlagen beim Transport unserer Waffen (Sai / Metalldreizack) ließen keine Langeweile aufkommen. Doch schließlich trafen sich alle Teilnehmer pünktlich zum ersten Training im Karate Kaikan auf Okinawa.
Der erste Tag nach der Anreise wurde zur Akklimatisierung und auch schon zum Sightseeing genutzt. Am Vormittag wurden der alte Königspalast Shurijo-Castle, das königliche Mausoleum Tama-Udun, die Reste der Steinstraße Kinjo-Chō-no-Ichidatami sowie die buddhistischen Tempel Banshoin und Ankoku-Ji besichtigt. Am späten Nachmittag folgte dann der shintoistische Naminoue Schrein und der Stadtbadestrand von Naha, Naminoue-Beach, natürlich mit einem aktiven Badestopp.
Dann wurde es ernst. Es folgten drei Tage Seminar in Ryūkyū Kobudō Tesshinkan im Karate Kaikan unter Leitung von Tamayose Tetsushi Kaichō und Tamayose Hidemi Sensei. Insgesamt 51 Teilnehmer aus Kanada, den USA, Deutschland und Russland übten täglich von 9-17 Uhr die Grundlagen und technischen Feinheiten des Tesshinkan Kobudō. Auch wurden drei neue Kata gelehrt: Kongo-no-Kun, Jigen-no-Sai und Yara-Guwa-no-Tunfā.
Am Dienstag stellte sich u.a. Heike Prophet (Nordhausen) der Prüfung zum 1. Dan. Unter den Augen des Tesshinkan Präsidenten Tamayose Tetsushi Kaichō und den Shibu-Chō von Kanada (Mac Newton), den USA (Brian Ash) und von Europa (Frank Pelny) bestand sie ihren Test mit hervorragenden Leistungen.
Am Abend, typisch japanisch von 19-21 Uhr, fand die Abschlussparty des Tesshinkan-Seminars statt. Dem Anlass entsprechend erfolgten einige Ehrungen durch den neuen Verbandspräsidenten. Unter anderen wurde Frank Pelny Sensei auch für die nächsten drei Jahre wieder zum Chef der Tesshinkan-Europafraktion ernannt.
Danach war noch einmal ein Tag die Möglichkeit zum Sightseeing und Shopping. Die erste Anlaufadresse war natürlich der Kampfsportausstatter Shureido. So einige Geldscheine wechselten hier den Besitzer. Das Funakoshi Denkmal am Eingang des shintoistischen Okino-gū Schreins und der Okinawa Prefectural Budōkan waren auf jeden Fall verpflichtende Besichtigungspunkte. Aber auch der Park Okinawa-World / Gyokusendo und der Friedenspark Mabuni Hill lohnten den Weg.
Am 3. und 4. August fand dann, auch im Karate Kaikan, das dritte Kobudō World Tournament des „Okinawa Ken Kobudō Renmei“ statt. Alle acht Thüringer gingen an den Start und wetteiferten mit Teilnehmern aus Nord-, Mittel- und Südamerika, Europa, Asien und natürlich Japan und Okinawa um die begehrten Medaillen.
Zu Beginn stand das Wiegen der Waffen auf dem Programm, ehe nach der Eröffnungszeremonie die Vergleiche in Kata-Einzel in den Kategorien Bō (Langstock) und Sai (Metalldreizack) begannen.
Unsere Thüringer Teilnehmer konnten beachtliche Erfolge erringen:
Stefanie Dahlke
(Karate Dojo Chikara-Club Erfurt e.V.)
2. Platz Bō female Adult II
3. Platz Sai female Adult II
Frank Pelny
(Karate Do Kwai Nordhausen e.V.)
2. Platz Sai male Senior
5. Platz Hagen Walter(SeiShinKai Jena e.V.) – Sai male Adult I
7. Platz Doreen Schilling(Karate Do Kwai Nordhausen e.V.) – Bō female Adult I
7. Platz Dorottya Koppenhagen(SeiShinKai Jena e.V.) – Sai female Adult I
10. Platz Marius Nolte(SeiShinKai Jena e.V.) – Sai male Adult I
11. Platz Heike Prophet(Karate Do Kwai Nordhausen e.V.) – Sai female Adult II
Sonntagabend fand die Sayonara-Party des World Tournament statt. Treffen mit Freunden und Wettkampfpartnern, viele Gespräche und das Genießen des Momentes beendeten dieses Tournament.
Die letzten zwei Tage auf Okinawa wurden zur Erholung und für weitere Sightseeings genutzt, zum Einkaufen auf der Kokusai-Dori, aber auch zum Baden bei 35 Grad Lufttemperatur am Azama Sun Sun Beach. Im chinesischen Garten Fukushu-En sind neuerdings bei Dunkelheit Lichteffekte installiert und geben einen völlig neuen Eindruck dieser schönen Parkanlage. Auch die königliche Sommerresidenz Shikina-En durfte in den Besichtigungen nicht fehlen. Ein Shōtōkan-Training unter Leitung von Frank Pelny Sensei am Naminoue-Beach in den frühen Morgenstunden war ebenfalls beeindruckend und vervollständigte dieses Reiseerlebnis. Bei gemeinsamen abendlichen Restaurantbesuchen wurden auch aktiv die Eigenheiten der okinawanischen Kochkunst erforscht.
Tolle Tage, tolle Erlebnisse, tolle Ergebnisse – eine rundum gelungene Reise!
Bericht und Fotos:
Frank Pelny
7. Dan Karate-Dō Shōtōkan-Ryū
6. Dan Ryūkyū Kobudō Tesshinkan
Shihan, Renshi, Shibu-Chō für Europa
In Namen des Thüringer Karateverbandes e.V. gratulieren wir herzlich zu den großartigen Erfolgen!
Weiterführende Informationen
Bücher zum Ryūkyū Kobudō von Frank Pelny
„Ryūkyū Kobudō Tesshinkan – Volume 1“ ISBN 978-3-7375-1126-1
„Ryūkyū Kobudō Tesshinkan – Volume 2“ ISBN 978-3-7375-1128-5
„Ryūkyū Kobudō Tesshinkan – Volume 3“ ISBN 978-3-7375-0991-6
„Ryūkyū Kobudō Tesshinkan – Compendium“ ISBN 978-3-7375-0994-7
„Ryūkyū Kobudō Tesshinkan – Manual“ ISBN 978-3-7375-1129-2
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