Bad Blankenburg. An sechs Wochenenden haben Thüringer Karatekas die Schulbänke der Landessportschule in Bad Blankenburg gedrückt. Ob Vereinsrecht, Soundkarate oder Ernährung – die Bandbreite der Themen war groß und verursachte bei so manchem Teilnehmer Kopfschmerzen. Das zentrale Thema der Ausbildung war die Trainingslehre. So referierte Bundesjugendtrainer Klaus Bitsch an zwei Wochenenden über Trainingsprinzipien und die Erstellung von Trainingsplänen; legte den Schwerpunkt hier vor allem auf die leichte Anwendbarkeit in der Praxis.
Besondere Bedeutung sollte im Verlauf des Lehrgangs das Thema Kinder- und Jugendarbeit in Karatevereinen erlangen. Nicht nur, weil die Zunahme aufgedeckter Missbrauchsfälle mittlerweile auch den Deutschen Karateverband ereilt hat. Denn: hier kann es einfach nicht genügend Aufklärung geben. Sondern auch, weil zahlreiche Studien belegen, dass Thüringer Kinder mehr Sport, Bewegung und Selbstvertrauen benötigen. Und gerade die Sportart Karate fördert die Ausbildung sowohl koordinativer Fähigkeiten als auch sozialer Kompentenzen bei Kindern – das sollten sich alle Thüringer Karatevereine zu nutze machen. Und dass behinderte Kinder nicht vom Karatetraining ausgeschlossen werden sollten, haben die Hausarbeit und die Lehrprobe des Teilnehmers Stefan Gerlach (Bushido Trusetal) eindrücklich bewiesen. So war am Ende ein Appell mehr als deutlich: ohne die intensive Förderung des Kinderkarate vor allem auf breitensportlicher Ebene, fehlen dem Thüringer Karateverband in Zukunft wichtige Funktions- und Leistungsträger.
Trotz Anlaufschwierigkeiten haben alle Prüflinge die Anforderungen für die C- und B-Trainer-Lizenz in diesem Jahr erfüllt. Auch TKV-Stilrichtungsreferent Frank Pelny war zufrieden: „Ich denke, dass alles in allem gute Leistungen bei den Prüfungen gezeigt wurden“, sagt er. Auch wenn es einigen Nachwuchstrainern noch an einem ansprechenden Auftreten und der korrekten Verwendung japanischer Fachtermini mangele, sei das letztendlich nur noch eine Frage der Praxis.
Bedauerlich ist der Rücktritt der TKV-Ausbildungsreferentin Sabine Hornschuh zum Ende des Jahres, hat sie doch mit viel Geduld allen Teilnehmern hilfreich beiseite gestanden und zu einem reibungslosen Ablauf des Trainerseminars beigetragen.