Nach finalen Vorbereitungen und gemeinsamer Einstimmung trat die Delegation des Deutschen Karate Verbandes e.V. die Reise nach Kroatien an. Für die qualifizierten Athletinnen und Athleten standen seit mehreren Monaten die 59. Europameisterschaften der Senioren sowie Para-Karate im Fokus, welche in der kroatischen Hafenstadt Zadar ausgetragen wurden.

Im Zeitraum vom 08.-12. Mai traf die europäische Wettkampfelite des Karate aufeinander, wobei bei dieser Europameisterschaft insgesamt 476 Nennungen gestellt wurden. Mit 51 teilnehmenden Nationen zeichnete sich eine Steigerung zum Vorjahr ab.

Das Višnjik Sports Centre bot dem Event eine stimmungsvolle Kulisse. Nach erfolgreicher Registrierung wurden die offiziellen Auslosungen bekanntgegeben.

Mit Madeleine Schröter, Mia Bitsch und Sven Baum waren vor Ort gleich drei Thüringer Karateka vertreten. Ebenfalls fungierte Noah Bitsch als Nationaltrainer für den Deutschen Karateverband e.V..

KUMITE -68KG / Karate Kampfsport Hohenleuben

griff direkt am ersten Turneirtag der diesjährigen EM in das Wettkampfgeschehen ein. In Pool 3/4 wurde ihr am Mittwochnachmittag während der ersten Runde die Gunst eines Freiloses zuteil. In der darauffolgenden Begegnung gegen die Irin Kelly konnte sich Madeleine mit 2:1 Punkten durchsetzen.

Während des nächsten Duells gegen Elina Sieliemienieva aus der Ukraine stieg der Spannungsbogen an; Madeleine verkürzte den Vorsprung ihrer Gegnerin auf 2:1. Ein weiteres Aufholen war jedoch leider nicht möglich, sodass die Kontrahentin den Pool als Siegerin (3:1) abschließen konnte. Da sich diese im weiteren Verlauf nicht bis in die Finalbegegnung durchsetzte, bekam Madeleine keine weitere Chance auf Kämpfe in der Trostrunde.

KUMITE -55KG / Bushido Waltershausen

durfte mit der Teilnahme am Donnerstag ihr EM-Debüt im Seniorenbereich feiern. Dies sollte nicht der einzige Grund zum Feiern bleiben…

Mit Mathilda Rosenlind aus Schweden stand der Waltershäuserin in Runde eins keine Unbekannte gegenüber. Nach einem spannenden Kampf und Endpunktstand 0:0 zog Mia durch Hantei in die folgende Begegnung ein.

In dieser gelang es Mia, klare Kante gegen die Italienerin Brunori zu zeigen: das Duell ging mit dominanten 5:1 Punkten für die Thüringerin aus. Damit war folglich das Poolfinale (Pool 2) erreicht, in welches sich ebenfalls Jennifer Warling aus Luxemburg vorkämpfte. Nach einer hart umstrittenen Begegnung ging Mia mit 6:5 als Siegerin aus dieser hervor und nahm die nächste Herausforderung im anstehenden Halbfinale an.

Mit Durchhaltevermögen, dem richtigen Timing und Ehrgeiz war Mia dort auch gegen die Türkin Yakan nicht zu stoppen: nach Ablauf der regulären Kampfzeit setzte sie sich mit einem Punkt Vorsprung (4:3) durch und erfüllte sich und Coach sowie Bruder Noah Bitsch ein großes Ziel:

Qualifikation für das EM-Finale!

Die Freude war riesig und steigerte die Spannung auf die samstägliche Finalbegegenung. Was für ein großartiger Turnierverlauf!

PARA KARATE WHEELCHAIR USER / Bushido Waltershausen

richtete seinen Blick fokussiert auf Freitagabend. Als eine Kategorie im Bereich Para Karate starteten die Rollstuhlfahrer und fanden Aufteilung in zwei Pools.

Für Sven ging es in Pool 2 zur Sache, dort erwarteten ihn Konkurrenten aus Frankreich, der Ukraine, Aserbaidschan, Ungarn, Georgien und Spanien.

Mit einer selbstbewussten Präsentation der Kata Gojushiho Dai erlangte der international erfahrene Athlet eine Wertung von 33.7 Punkten. Zwar reichte das Ergebnis leider nicht zur Qualifikation für die Folgerunde aus, jedoch kann der Thüringer Para-Athlet mit Stolz auf eine weitere gemeisterte Herausforderung schauen.

Neben ihren Einzelwettbewerben wurden Madeleine Schröter und Mia Bitsch ebenfalls für das Kumite Team Damen nominiert. An der Seite von Johanna Kneer, Shara Hubrich und Reem Khamis fand sich das Deutsche Team in Pool 4/4 wieder, in dem am Vortag bereits Griechenland mit 2:0 Siegen bezwungen werden konnte.

Diese Anzahl der Siege sollte die Powerfrauen auch für die folgenden Begegnungen durch das Turnier begleiten: mit 2:0 Siegen gegen Serbien sowie 2:0 gegen England sicherte sich Team Deutschland den Status als Poolsieger. Das sich anschließende Halbfinale gegen die französische Auswahl trieb den Puls auch beim Publikum in die Höhe. Nach einem Unentschieden, einem Sieg und einer Niederlage war bei gleicher Punktdifferenz ein Entscheidungskampf von Nöten. In diesem gelang es Johanna Kneer, sich mit 4:0 durchzusetzen und somit erreichten die Damen wie auch schon im Vorjahr die Teilnahme am

Finale der Europameisterschaften!

Auf Mia Bitsch wartete die spanische Konkurrentin Sonia Pereira Villalobos. Mit Nervenstärke und Cleverness ließ sich die Waltershäuserin nicht aus der Reserve locken und setzte in der letzten Kampfminute überzeugend ihren Konter. Daran schloss sich mit einer weiteren Wertung ein Ippon an.

Mit einem stattgegebenen Videobeweis verkürzte die Spanierin auf 4:2 und in der letzten Sekunde des Kampfes wurde ein weiterer angefordert. Doch dieser fand keinen Anklang und das Resultat stand fest:

Herzlichen Glückwunsch zu diesem beeindruckenden Erfolg auf europäischer Ebene! Wir sind sehr stolz auf dich!

Nach diesem ersten Triumph am Mittag bereitete sich das Kumite Team der Damen auf das finale Aufeinandertreffen mit der italienischen Mannschaft vor. Ähnlich wie unsere Bundeskaderathletinnen konnten die Italienerinnen alle Begegnungen bereits nach zwei Kämpfen für sich entscheiden.

Shara Hubrich und Johanna Kneer sorgten für das finale Ergebnis, sodass sich die weiteren drei Athletinnen und Coach Noah Bitsch nicht mehr auf den Stühlen halten konnten.

Erneut geht der

nach

Gratulation an alle Beteiligten, die zum bemerkenswerten Titelgewinn beigetragen haben!

Mit insgesamt drei Gold- und zwei Bronzemedaillen gelang es Team Deutschland, sich auf Rang zwei im Medaillenspiegel zu behaupten. Weiterhin qualifizierte sich das Damenteam mit diesem Erfolg für die Mannschafts-Weltmeisterschaften.

Fotos: Brigitte Kraußer / Deutscher Karateverband e.V.