Mit dem finalen Prüfungswochenende im Dezember fand die diesjährige C-Trainerausbildung Breitensport des Thüringer Karateverbandes ihren erfolgreichen Abschluss. Diesem vorausgegangen war bereits die Ausbildungswoche im Herbst, an der 38 Trainer-Anwärter/innen teilnahmen.
Vom 28. September bis zum 06. Oktober 2024 wurden im Ferienpark Feuerkuppe Sondershausen nicht nur theoretische Aspekte vermittelt, sondern diese auch in praktischen Einheiten ausgearbeitet und umgesetzt. Die örtlichen Gegebenheiten boten beste Voraussetzungen, um einen interessanten Wechsel zwischen theoretischer Wissensvermittlung und praktischen Sequenzen zu gewährleisten.
Unter der Leitung des TKV-Ausbildungsreferenten Peter Friedensohn wurden die Teilnehmer/innen begrüßt und mit den ersten Grundlagen vertraut gemacht. Dabei griff er eröffnend die Struktur der Lizenzausbildung im Deutsch Olympischen Sportbund (DOSB) sowie im Deutschen Karateverband auf. Zugehörig wurden ebenfalls die Aufgaben der Sportorganisatoren sowie Strukturierung deren Arbeit in einem Verein besprochen. Im Hinblick auf anstehende Themengebiete wurden erste Exkurse in den Bereich der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten am Beispiel ausgewählter Praxisinhalte unternommen. Abschließend ließ man den Abend gemeinsam ausklingen.
Zum Sonntagmorgen wurden die Anwärter/innen bereits von Vico Köhler, welcher im TKV als Jugend- und Schulsportreferent fungiert, erwartet. Hier standen vor allem wichtige Rechtsfragen zum Thema Vereinsrecht sowie Aufsichts- und Haftpflicht im Fokus. Gleichermaßen fand das Gebiet Notwehrrecht Betrachtung.
Beim Übergang zu den Bereichen Selbstverteidigung und Gewaltprävention wechselte man im Verlauf ,,vom Tisch auf die Tatami‘‘ – so konnten besprochene Konstellationen direkt auch praktische Anwendung finden. Mit Grundlagen, Anwendungen der Ableitungen von Kihon, Kata und Kumite sowie Selbstverteidigung für verschiedene Personen und Altersgruppen schlossen die Karateka einen lehrreichen und themenintensiven Ausbildungstag ab.
In den darauffolgenden zwei Tagen wirkte TKV-Vizepräsident Swen Sattler als Referent. Behandelt wurden vor allem erste Schritte zur Trainingsgestaltung. Dies umfasste primär das Aufwärmtraining sowie den Aufbau und die Inhalte eines Anfängerkurses. Anschließend wurde das Thema Kata im Breitensport näher beleuchtet. Weiterführend nahm der Bereich Karate mit Kindern sowie Sound-Karate einen Großteil der interessanten Stunden ein. Abschließend wurden den Anwärter/innen wichtige Hinweise für die Trainingsplanung im Breitensport mit auf den Weg gegeben.
Falk Neumann als Präsident des Thüringer Karateverbandes ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, vor Ort einen Überraschungsbesuch zu tätigen.
v.l.n.r.: Peter Friedensohn, Falk Neumann, Swen Sattler
Mit Frank Pelny stand den angehenden Prüflingen eine Koryphäe aus den Gebieten Karate-Dō, Ryūkyū Kobudō und Selbstverteidigung gegenüber. Dieser referierte im Verlauf des Folgetages über die Geschichte und Philosophie des Karate und ging auf ethische Ansprüche im Zusammenhang mit dieser Kampfkunst ein. Anschließend wurden Gestaltungsmöglichkeiten für Trainingseinheiten mit älteren Menschen aufgegriffen, dies sowohl theoretisch als auch praktisch. Weiterhin reichten seine Ausführungen über das Spektrum der Karate-Grundtechniken bis hin zu den Spezifika verschiedener Stilrichtungen des Karate.
Auch am bundesweiten Feiertag wurde die Ausbildung mit weiteren interessanten Themengebieten fortgeführt. Mit André Beck konnte am 03. Oktober ein Diplom-Sportwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Bewegung und Leistung gewonnen werden. Den Auftakt bildeten die anatomischen und physiologischen Grundlagen sowie Anpassungsvorgänge des Organismus. Auch mögliche Sportverletzungen und Sportschäden wurden besprochen. Abschließend durften die Lernenden das Thema funktionelle Dehnung und Kräftigung buchstäblich ,,erleben‘‘.
Während des darauffolgenden Tages sorgte TKV-Vizepräsident und Landestrainer Kumite, Klaus Bitsch, für neuen Input. Er beleuchtete den Bereich Kumite im Breitensport und ging auf die Kriterien des Karate ein. Auch die Bereiche Gruppenpädagogik sowie verschiedene Führungsstile wurden näher betrachtet. Neben dem theoretischen Part des ,,Lehrens und Lernens‘‘ im Karate, konnte dieser anschließend auch im Gi umgesetzt werden.
Im Verlauf des 05. Oktobers dozierte die TKV-Frauenreferentin Bianca Bitsch über die unterschiedlichen Trainingsprinzipien und griff die Säule Kihon im Breitensport auf. Als wichtiges Thema wurden die allgemeine und karatespezifische Vermittlungsmethodik besprochen. Der Tag setzte sich mit dem Lehrinhalt zur körperlichen Entwicklung sowie Belastungs- und Leistungsfähigkeit fort und fand seinen Ausklang mit einem Exkurs zu entwicklungspsychologischen Grundlagen.
Der abschließende Sonntag bezog sich zu Beginn auf organisatorische Prozeduren sowie Informationen zur Prüfung und Lizenzausstellung. Nach diesem Part erläuterte TKV-Ausbildungsreferent Peter Friedensohn weiterführend verschiedene Spielvarianten im Karatetraining sowie den Ehrenkodex für Trainer/innen.
Neben den gemeinsamen Lehreinheiten unterstrich dieser vor allem auch die optimale Stimmung innerhalb des Teams, die sich auch bei Freizeitaktivitäten, wie dem gemeinsamen Bowlingabend, zeigte.
Motiviert blickte die Gruppe nun auf das Prüfungswochenende Mitte Dezember.
Nach dem Einreichen der schriftlichen Hausarbeiten trafen die Traineranwärter/innen vom 13. bis 15. Dezember im Sportzentrum Ken Budo Heiligenstadt ein, um sich der Herausforderung der schriftlichen und praktischen Abschlussprüfung zu stellen. Nach vorheriger Aufteilung erfolgte dies in mehreren Kleingruppen.
Wir dürfen den frisch gebackenen C-Trainer/innen Breitensport herzlich gratulieren! Für eure Ideenfindung, Umsetzung und euren weiteren Weg in den Vereinen wünschen wir euch viel Erfolg und alles Gute!
Weiterhin möchten wir uns bei unserem Ausbildungsreferenten für die Organisation sowie bei allen Dozenten für die eindrucksvollen und lehrreichen Stunden bedanken.