Bad Frankenhausen/Turin: In der vergangenen Woche fanden die European Masters Games in Turin (Italien) statt.
Die European Masters Games (EMG) sind eine Multisportveranstaltung für Seniorensportler, wobei das Mindestalter für eine Teilnahme in Abhängigkeit von der Sportart mindestens 35 Jahre beträgt. Die Spiele werden von der European Masters Sports Association (EMSA) organisiert und stehen unter dem Patronat der International Masters Games Association. Sie wurden erstmals 2008 ausgetragen. Die „European Masters Games“ werden alle vier Jahre von der „International Masters Games Association“, einer Unter-Organisation des Internationalen Olympischen Komitees für Athleten und Athletinnen jenseits der 35 Jahre, durchgeführt. In Turin waren rund 8.000 Sportler und Sportlerinnen in 30 Sportarten am Start – darunter unter anderem Handball, Rudern, Leichtathletik, Radfahren usw.. In der Sportart Karate nahmen 12 Nationen wie Deutschland , Bosnien , Kroatien , Polen , Griechenland, Italien, Frankreich, Finnland, England und Spanien in den verschiedenen Alter- und Gewichtsklassen in Kata (Formen) und im Kumite (Freikampf) teil.
Unter der deutschen Abordnung von 76 Athleten und Athletinnen, war auch Nico Wojna vom Kyffhäuser Karate Dojo e.V.
Nico schaffte die Qualifikation auf Grund seiner Deutschen Meistertitel im Kumite ü35 +80kg, bei den Masters im Jahr 2017 und 2018. Der Deutsche Karate Verband e.V. stimmt somit seiner Nummerierung für die EMG in Turin 2019 zu.
Nach einer eigenen anstrengenden Anreise mit über 900 Kilometern, hieß es erst einmal sich beim Wettkampfbüro akkreditieren zu lassen. Nach einem lockerem Trainingstag, ging es gleich am darauf folgenden Tag für Nico los. Ohne jegliche Druck ging er locker in seine Vorkämpfe, denn schon die Teilnahme an dieser EM der war für ihn und seinem Heimatdojo was Besonders. In der Vorrunde konnte er auch seine Gegner aus Griechenland, Finnland und Frankreich souverän bezwingen. Ab dem Viertelfinale warteten dann die heimstarken Italiener auf ihn. Ab hier merkte man Nico dann auch seine Anspannung an. Kurz vor dem Einzug in das Finale, wollte er es auch nochmal wissen. Gegen Florant Hyso aus Italien gewann er knapp mit 1:0. Aber im Halbfinale wartete schon der nächste Italiener Alessandro Pietrogiacomi auf ihn. Nach der reinen Kampfzeit vom 3 Minuten stand es immer noch 0:0, laut WKF–Regeln erfolgte hier der Kampfrichterentscheid der 5 Kampfrichter. Die Kampfrichter entschieden sich mit 3 zu 2 Stimmen für den aktivieren Kämpfer, Nico Wojna aus Deutschland. Somit gewann Nico sein Pool und zog unerwartet und sensationell in das Finale der European Masters Games im Kumite -94kg / 41-45 Jahre ein.
Dort traf er auf Patrick Olszewski dem zweiten deutschen Starter (Vizedeutsche Meister) vom Karate Verein Goslar e.V., in dieser Gewichts- und Altersklasse. Natürlich kannten sich beide Kämpfer aus unzähligen Begegnungen auf bundesweiten Turnieren und der Deutschen Meisterschaft.
Nico konnte in diesem Kampf mit einem schnell geschlagenen Fauststoß (Gyaku-Zuki) in Führung gehen. Durch eine Unachtsamkeit kurz vor Ende der Kampfzeit (14 Sekunden), gelang es Patrick mit einem Halbkreistritt (Mawashi-Geri) zum Körper von Nico und einer Wertung von 2 Punkten in Führung zu gehen. Damit verlor Nico zwar sein Finalkampf, aber gewonnen hatte er für sich und seinem Heimatdojo dem Kyffhäuser Karate Dojo e.V. die erste EM-Medaille. „Wir sind alle mächtig stolz auf Nico und werden ihn auch weiterhin unterstützen und trainieren“, so Olaf Reichelt.
Denn es gibt ein neues Ziel, die World Masters Games 2021 im Mutterland des Karate-Do, Japan, im Kyoto Budo Center. Die ersten Sponsorengespräche haben auch schon stattgefunden, um das Ziel auch finanzielle realisieren zu können.
Mit einem zweiten Platz in der Nationen-Wertung hinter Italien beendeten die deutschen Karateka die „European Masters Games“ in Turin. Man gewannen in den unterschiedlichen Alters- und Gewichtsklassen insgesamt 40 Medaillen, 10 davon waren in Gold, 13 in Silber und 17 in Bronze. Bemerkenswert waren die mannschaftliche Geschlossenheit und die gegenseitige Unterstützung, die das deutsche Team im Norden Italiens an den Tag gelegt hatte, so der Bericht des Deutschen Karate Verbandes e.V..
Herzlichen Glückwunsch!