Erfurt. Mit einem 32-köpfigen Team reiste der Deutsche Karate Verband nach Sofia/Bulgarien, um an den 44. Europameisterschaften der Jugend und Junioren und der 9. EM der Altersklasse U21 teilzunehmen. Unter den Startern waren Thüringer Kumite-Athleten.
Mit fünf Mal Bronze kehrte die deutsche Karate-Delegation vom Balkan zurück, eine davon ging direkt nach Weimar.
Noch nie nahmen bei einer Nachwuchs-EM so viele Karateka teil. Insgesamt 1204 Athleten aus 50 Nationen bedeuteten einen neuen Teilnehmerrekord und die größte bisherige Länderbeteiligung bei einer Karate Europameisterschaft.
Während der drei Wettkampftage in Sofia wurden vom 17.-19.Februar 2017 in insgesamt 37 Kategorien die neuen Europameisterinnen und Europameister gekrönt. Die ersten kontinentalen Karatemeisterschaften als Teil der olympischen Familie, erwarteten alle internationalen Gäste Kata- und Kumite-Begegnungen auf Spitzenniveau.
Die erste Thüringer Starterin war Tamara Lotz (Bushido Waltershausen). Sie trat zu ihrer ersten EM in der Kategorie der Kadetten +54kg an. Leider unterlag sie am 1. Wettkampftag ihrer portugiesischen Gegnerin bereits in der 1. Runde. Nachdem diese ebenfalls gegen die Poolsiegerin ausschied, hatte Tamara keine Chance mehr auf die Trostrunde.
Der zweite Thüringer Starter war Nicklas Spott (KD Chikara Club Erfurt). Er trat am 2. Wettkampftag in der Gruppe der Junioren -55kg an. Er konnte sich in den ersten beiden Runden gegen Zypern und Montenegro souverän und ohne Gegenpunkte durchsetzen. In seinem dritten Kampf gegen Eldin Hajdarpasic (Bosnien Herzegovina) unterlag er mit 0:2. Nachdem Hajdarpasic im Poolfinale ausschied, konnte Nicklas leider nicht mehr auf eine Trostrunde hoffen.
Die dritte Thüringer Starterin war Madeleine Schröter (Musashi Weimar). Sie startete ebenfalls am 2. Wettkampftag und trat in der Gruppe der Junioren +59kg an. Sie begann mit einem überragenden 8:0 Auftakt gehen ihre Kontrahentin aus Bulgarien, die nächsten beiden Runden siegte sie mit geweils 3:0 gegen Frankreich und Portugal. Im Poolfinale gegen die spätere Goldmedaillengewinnerin aus Serbien konnte Madeleine leider keine Punkte erzielen. Der Kampf endete 0:0 und wurde in einem denkbar knappen Kampfrichterentscheid für die Serbin entschieden. Madeleine blieb trotz der knappen Niederlage fokussiert und erkämpfte in der Trostrunde gegen Türkei einen sauberen 1:0 Sieg und erkämpfte sich so ihre bereits 2. EM-Bronzemedaille.
Als vierte und letzte Thüringer Starterin ging Charlotte Grimm (KV Arnstadt) in der Gruppe der Damen U21 +68kg an den Start.
Nach einem Freilos traf Charlotte auf ihre erste Gegnerin aus Serbien. Diesen Kampf entschied sie durch einen sauberen Ura Mawashi Geri mit 3:0 für sich. Im nächsten Kampf musste Charlotte sich gegen die spätere Europameisterin aus Italien mit 5:0 geschlagen geben.
In der Trostrunde siegte Charlotte gegen ihre Kontrahentin aus der Schweiz mit 1:0 und trat den nächsten Kampf gegen Sofie Abild (Dänemark) an. Diesen Kampf startete Charlotte souverän mit einem Ura Mawashi Geri , der alle 4 Kampfrichter überzeugte, doch der Hauptkampfrichter entschied, dass Charlotte einen Fehler gemacht habe, um die Technik zu platzieren. Als 2 Seitenkampfrichter zustimmten, wurde diese erste kampfenscheidende Technik nicht gewertet. Im weiteren Kampfverlauf konnte Charlotte nicht noch einmal punkten. Der spannende Kampf endete mit 0:3, so dass Charlotte sich auf Platz 5 der Siegerliste finden kann.
Wir gratulieren den Platzierten sowie den Heim- und Bundestrainern zu dieser Leistung!
Gleichzeitig wünschen wir allen Startern beim nächsten Mal noch mehr Erfolg und natürlich das nötige Quäntchen Glück.
Rosa Liebold
Bilder: Christian Grüner