Die oberösterreichische Kleinstadt Wels war für die Thüringer Karateka Denise Pawlowski, Franziska Krieg und Christian Grüner mehr als eine Reise wert. Mehr als 22 Nationen nahmen am Europäischen Shotokan-Cup teil, einer Meisterschaft die jährlich ausgetragen wird und die besten Sportler der Karate-Stilrichtung Shotokan versammelt.
Die beiden Erfurterinnen Denise und Franziska mussten leider verletzungsbedingt auf ihre Team-Kameradin Sabine Schneider verzichten, konnten aber mit Sabrina Haas einen wirklich adäquaten Ersatz für die Kata-Team-Wettbewerbe finden. In binnen kürzester Zeit gelang es dem Kata-Trio sich im Training aufeinander einzustellen und einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Dies bekam die internationale Konkurrenz dann bei den Wettbewerben zu spüren. Nach souveränen Vorrunden-Siegen setzte sich das Deutsche Kata-Damen-Team dann auch klar im Finale gegen die Teams aus Portugal, Italien und Österreich durch. Sehr zur Freude des Shotokan-Stilrichtungsreferenten Gunar Weichert sowie aller Deutschen Team-Mitglieder schafften Denise, Franziska und Sabrina somit den Schritt auf das oberste Treppchen.
Im Kumite Einzel der Herren war mit Christian Grüner ein Thüringer Sportler mit von der Partie. Der Waltershäuser hatte sich sehr viel vorgenommen, schließlich war er der Vorjahressieger in dieser Kategorie. In den Vorrunden konnte Christian seine Begegnungen gegen einen Tschechen (2:0), einen Iren (2:0) und gegen einen russischen Kontrahenten (2:1) klar für sich entscheiden. Im anstehenden Halbfinale gegen einen ungarischen Kontrahenten war es dann ein wenig knapper. Nach einem Unentschieden in der regulären Kampfzeit konnte er dann durch das Kampfrichter-Votum gewinnen. Im Finale, gegen seinen Team-Kameraden Dimitri Hussin, hatte Christian trotz eines engagierten Auftrittes, nicht das Glück auf seiner Seite. Kurz vor Schluss gelang ihm eine spektakuläre Fußtechnik zum Kopf seines Gegners. Leider war diese Technik ein wenig zu fest, sodass der Sieg dem Frankfurter Hussin zuerkannt wurde. Trotzdem war die Silbermedaille ein toller Erfolg für Christian und eine Bestätigung des Meistertitels vom Vorjahr. Zudem ging der Sieg in dieser Kategorie nach ja nach Deutschland.
In den Mannschafts-Wettbewerben konnte Christian Grüner mit seinen Mannschaftskameraden Nika Tsurtsumia, Heinrich Leistenschneider, Wladislaw Gumarow, Jan-Niklas Müller und Dimitri Hussin ebenfalls den zweiten Rang erreichen. Das Deutsche Herren-Team begann den Wettbewerb mit Siegen über Polen (3:1), Schweden (4:1) und Österreich (3:2)und musste sich nur im Finale knapp gegen England geschlagen geben.
Nach drei Wettkampftagen in Wels kann man aus Thüringer Sicht ein wirklich positives Fazit ziehen. Drei Platzierungen auf dem Treppchen von drei Startern das ist eine 100%ige Medaillenausbeute. Insgesamt erreichte das deutsche Team sieben Mal Gold, drei Mal Silber und ein Mal Bronze. Das wird zum ESKA-Europacup 2010 in Koblenz, also im eigenen Land, schwer zu toppen sein.
Christian Grüner