Vom 26. bis 30. Oktober 2016 fanden in Linz die zweiten Para-Karate Weltmeisterschaften statt. Wie bereits 2014 waren die Meisterschaften Teil der Senioren Karate-Weltmeisterschaften der World Karate Federation (WKF).
Aus Thüringen ging in der Kategorie Kata Rollstuhl Sven Baum an den Start.
Im Gegensatz zu 2014 hatte sich das Starterfeld in dieser Kategorie verdoppelt. Es traten 11 Athleten und 6 Athletinnen aus Slowenien, Österreich, Deutschland, Russland, Ungarn, Belgien und der Ukraine an.
Sven Baum erreichte einen hervorragenden 5. Platz und war begeistert von den sportlichen Leistungen der anderen Karateka.
Es ist toll zu sehen, wie das Niveau steigt und die anderen Nationen in den Rollstuhl-Karatesport einsteigen. Da müssen wir für die WM in zwei Jahren noch eine große Schippe drauflegen, um weiterhin international mitspielen zu können. Doch Sven Baum ist zuversichtlich.
Trainer und Sensei Lothar Josef Ratschke (8. Dan) ist in Deutschland Vorreiter im Bereich Rollstuhl-Karate und verfolgt die Entwicklungen sehr genau.
„Die Herausforderung besteht darin, das traditionelle Karate im Rollstuhl sowohl wettkampf- als auch verteidigungstauglich anzuwenden.
Karate ist immer noch eine Kampfkunst, mit der man sich im Zweifel auch gerade als Rollstuhlfahrer verteidigen können sollte.
Doch im Wettkampf stehen Dynamik und Ästhetik über der Anwendung. Das müssen wir im Hinterkopf behalten.“, sagt Ratschke. Er ist Vorsitzender des 1. Karateverein Erfurt und Beauftragter für Para-Karate im Thüringer Karateverband, sowie Referent für Rollstuhl-Karate im Thür. Behinderten u. REHA-Verband. Er passt seit 2000 die Kata/Formen des Karate für den Rollstuhl an, indem er sich selbst von Anfang an in den Rollstuhl setzte und die Anpassungen praktisch erprobte. Auch er ist zuversichtlich, dass Sven Baum 2018 wieder eine Chance hat, bei den Para-Karate-Weltmeisterschaften zu starten und einen der 1.Plätze zu erringen.
2016 gingen die Medaillen in der Kategorie Kata Rollstuhl an Slowenien (Gold), Österreich (Silber) und Russland (Bronze) bei den Herren und an die Ukraine (Gold und Silber) und Russland (Bronze) bei den Damen.